2009 Fasten im Hinblick auf geistig-seelische Erneuerung - Naturheilpraxis Ehrlinspiel

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2009  •  Fasten im Hinblick auf geistig-seelische Erneuerung

Buddha

Auszug aus dem Vortrag von 2009:

Das Fasten im Hinblick auf geistig-seelische Erneuerung

Lassen Sie mich zu Beginn einen Ausspruch von Anselm Grün zitieren, der das Fasten „Beten mit Leib und Seele“ nennt, wobei man Beten so verstehen kann: Ich stelle Kontakt zu mir und zu Gott her, und beim Fasten wird man ja auf sich selbst zurückgeworfen. Anselm Grün, Mönch der Benediktinerabtei Münster-Schwarzach, der durch zahlreiche Bücher und Vorträge sicher einigen von ihnen bekannt sein dürfte, hat sich in seinem Buch „Fasten“ eingehend mit diesem Thema beschäftigt.



Viele Menschen betreiben das Fasten lediglich auf der körperlichen  Ebene. Die kraftvolle und tiefe Quelle des uralten Rituals des Fastens kann aber nur durch das Zusammenspiel von Leib und Seele erreicht werden. Fasten bedeutet einen freiwilligen Verzicht auf Nahrungs- und Genussmittel. Vom Nahrungskonsum über eine vorübergehende Zeit  loszulassen, bedeutet, sich für andere Bewusstseinsinhalte frei zu machen.

Während einfaches Hungern langfristig zu Mangelernährung und  Schwächung des Organismus führt, wird durch das zeitlich klar begrenzte Fasten, das von einer bis zu drei Wochen durchgeführt werden kann, ein  Wohlbefinden erreicht und ein Wiederspüren der eigenen Kräfte, was mich  seit meinem ersten Fastenerlebnis völlig begeistert hat! Und übrigens  bedienten sich auch die Naturvölker bereits dieses natürlichen  Regulativs zur Gesunderhaltung

Diese Gesunderhaltung findet zum einen auf körperlicher Ebene und im  Besonderen auch auf geistig-seelischer Ebene statt. Beide Aspekte möchte  ich im folgenden beleuchten:

Betrachten wir zunächst die Auswirkungen des Fastens auf körperlicher Ebene

Dr. Buchinger, der nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland die  heilsame Wirkung des Fastens entdeckt und in zahlreichen Kuren das  Heilfasten mit großem Erfolg durchgeführt hat, erklärt die körperlichen  Vorgänge beim Fasten so: der Glykogenvorrat (Speicherzucker) der Leber  und andere im Blut kreisende verfügungsbereite Nahrungsstoffe versorgen  den Körper etwa drei Tage lang notdürftig. Alle Stoffwechselvorgänge  werden dabei auf größte Sparsamkeit eingestellt. Man hat sogar in  neueren Untersuchungen festgestellt, dass durch geringen  Blutzuckerabfall Reparaturen am Erbmaterial in den Zellen ermöglicht  werden; wir wissen ja, dass zum Beispiel Krebs und andere  Zivilisationskrankheiten durch Mutationen an den Chromosomen (das ist  das Erbgut) ausgelöst werden. Erst ab dem 4. Tag macht sich der Körper  von diesen Speicherstoffen unabhängig und beginnt, wirtschaftlich in  sich selbst zu kreisen.

Dies geschieht durch Angreifen von Eiweißdepots, z.B. werden  Ablagerungen zerstört und Stoffe abgebaut, die im Zellenstaat eine  störende, kränkelnde Rolle spielen, also etwa krankhafte  Ausschwitzungen, alte Schwarten, Ablagerungen, Fremdstoffe, Eitriges,  Schwaches, irgendwie Belastendes usw. Soweit Buchinger.

Dazu gehören z.B. die Eiweißablagerungen in den Endstrombahnen der  Blutgefäße und die Kalzium-Eiweißablagerungen in den Arterien, die  letztendlich zur Gefäßverkalkung führen. Auch diese Stoffe werden beim  Fasten abgebaut, das Blut kann wieder besser fließen und damit besser  Sauerstoff aufnehmen und transportieren.

Die oben beschriebenen Ablagerungen sind Folge unserer  überreichlichen Wohlstandsernährung mit entsprechendem Eiweißüberschuss,  wir finden sie in Gelenken, Sehnen, Muskeln und sie führen dort zu  chronischen Schmerzen und Bewegungseinschränken. Durch das Fasten werden  diese Ablagerungen abgebaut. Aber auch Arzneimittel und  Pflanzenschutzmittelrückstände, Schwermetalle z.B. aus Zahnfüllungen und  Gifte aus Auto- und Industrieabgasen, die als fettlösliche Substanzen  im Gewebe eingelagert sind, werden ausgeschieden. Dies geschieht über  den Urin, aber auch über die Haut, und vor allem über die Atmung. Sie  werden feststellen, dass der Schweiß und auch der Atem während des  Fastens sehr unangenehm riechen können. Dass Saunieren kann den  Abtransport von Giftstoffen über die Haut deswegen in angenehmer Art und  Weise fördern, zumal Sie auch ein verstärktes Wärmebedürfnis beim  Fasten verspüren.

Bildlich gesprochen könnte man sagen: das Haus unseres Körpers wird  durch Fasten bis in den letzten Winkel gereinigt. Dieser  Reinigungsprozess, der im Zentrum der Zellen beginnt, wird nicht nur an  der Oberfläche wie Haut und Haaren sichtbar. Es ist zu beobachten, dass  Menschen, die häufig fasten, jünger und frischer aussehen.

Wenden wir uns nun aber den seelischen Veränderungen zu, die zu der eigentlich tiefgreifendsten Veränderung führen.

Fasten bringt uns dazu, inne zu halten und selbst zuzuhören, dadurch  kommt es zu einer Ausgeglichenheit der Gefühle. Im Fasten verstummt der  Lärm um uns herum und begegnen und selbst in einer vollkommen neuen  Weise.

Von zentraler Bedeutung ist hierbei die Atmung. Bei jedem Einatmen  nehmen wir auf, bei jedem Ausatmen lassen wir los. So ist es nicht von  Ungefähr, dass wir in schwierigen Situationen, im Alltagsstress etc.,  kurzatmig werden oder gar die Luft anhalten. Lenken wir aber in solchen  Situationen unser Bewusstsein verstärkt auf die Ausatmung, so werden wir  eine zunehmende Gelassenheit verspüren, denn durch die vertiefte  Ausatmung geben wir auch vermehrt Kohlensäure ab, was einer ganz  natürlichen Entsäuerung gleichkommt. Dieser Vorgang stellt sich übrigens  auch beim Wandern ein, was deshalb während unseres Fastenseminars einen  wichtigen Bestandteil bildet. Auch Atem- und Jogaübungen werden in  dieser Weise die Bereitschaft des Loslassens in uns unterstützen.

Beim Fasten findet nämlich neben dem Loslassen von materiellen  Giftstoffen auch das Loslassen von sogenannten „vergifteten Gefühlen“,  z.B. Ärger, Angst, Kümmernis statt. Diese negativen Gefühle bewirken  eine messbare Säureproduktion in unserem Körper (ich bin sauer). Beim  Fasten werden diese Säuren ausgeschieden. So kommen wir zu mehr Klarheit  in Bezug auf unsere Lebenssituation und können uns auf einen Weg  begeben, auf dem wir mehr und mehr schlechte Gewohnheiten, ungute  Beziehungsmuster, Ängste und langgehegten Zorn loslassen können.

Nicht zuletzt werden wir auch mit unseren Existenzängsten  konfrontiert, die uns suggerieren, dass wir ohne feste Nahrung nicht  überleben können. Dass dies aber möglich ist, wird für viele eine ganz  neue und wichtige Erfahrung sein. Wir können uns getragen fühlen von all  den wunderbaren Vorgängen, die ganz automatisch in uns ablaufen, und  gewinnen damit wieder neues Vertrauen in unsere eigene Natur.

Schließlich gewinnt der Prozess des Loslassens noch eine besondere  Intensität, wenn wir ihn im Einklang mit der Natur erleben, nämlich im  Herbst (Blätter fallen etc.) Dass der Heißhunger beim Fasten nachlässt,  kann man sich folgendermaßen vorstellen. Jeder von uns hat im Inneren  unbefriedigte Gefühle, Leerstellen, die sich vernachlässigt oder  unterentwickelt anfühlen. Fasten hilft uns zu erkennen, was wir wirklich  brauchen, um diese sogenannten Leerstellen zu füllen, anstelle sie mit  Nahrung zu betäuben. Wenn wir Mahlzeiten, Alkohol etc. einsetzen, um  unsere Gefühle zu unterdrücken, schließen wir diese Gefühle im Inneren  ein und trennen uns dadurch immer mehr von uns selbst. So ermöglicht uns  das Ritual des Fastens, unsere Gefühle wieder wahrzunehmen, besser  damit umzugehen und loszulassen von den hungrig kranken Gefühlen. In  meinem Fastenseminar unterstütze ich diesen Findungsprozess u.a. durch  kreatives Arbeiten, Joga- und Atemübungen, Wandern in der Natur und  schließlich durch körperliche Selbsterfahrung in Form von freiem Tanzen,  um ganz zum Schluss auch die Leichtigkeit zu spüren, die man gewonnen  hat.

Ein sehr eindrucksvoller Findungsprozess wird in der Bibel  beschrieben: in einem entscheidenden Moment seines Lebens fastete Jesus  40 Tage lang in der Wüste und erlangte hierdurch die erforderliche  Klarheit über seine Gefühle und für seinen weiteren Weg. Hierbei wurde  er übrigens auch von satanischen Kräften versucht, denen er aber  widerstand. Man könnte diese doch im weitesten Sinne auch als die  freiwerdenden Toxine betrachten, mit denen er sich auseinandersetzen  musste.

Dr. Buchinger beschreibt die seelischen Wirkungen des Fastens so:  „jeder Fastende merkt, dass in seinem seelischem Gefüge, in den Abläufen  der Funktionen seiner Psyche sich manches ändert. Die Aufnahmefähigkeit  ist besteigert, die Phantasie ist lebendiger. Die Sinne sind  schärfer...Eine Art Lösung und Lockerung verkrampften seelischen Gefüges  ist erkennbar, eine Klärung der Lage und eine höhere  Feinfühligkeit...Der wahre Kern kommt heraus, es ist ein Zu sich selber  kommen. Der innere Ruhepunkt wird entdeckt, eben die innere Heimat“.  Allerdings beobachten wir zu Beginn beim Fasten zunächst einen  Pendelschlag nach der depressiven Seite, dann aber einen deutlichen  Ausschlag in Richtung Euphorie. Wir ist dies zu erklären? Die depressive  Reaktion ist sicherlich mitbedingt durch die anfangs massiv  freiwerdenden Giftstoffe und die damit einhergehende Leberbelastung.  Schon die alten Mediziner sprachen von der Melancholie, die sozusagen  durch „schwarze Galle“ ausgelöst wird. Dieser natürlichen Fastenreaktion  begegnen wir unterstützend mit feuchtwarmen Leberwickeln, um die  Durchblutung und damit die Entgiftungsleistung der Leber zu  unterstützen. Sind im Laufe des Fastens die Zellen von solchen Toxinen  befreit, so stellt sich mehr und mehr die obengenannte Euphorie ein.  Durch die täglich genossenen Obst- und Gemüsesäfte wird diese Wirkung  noch unterstützt: die Säfte enthalten nämlich u.a. die Aminosäure  L-Tryptophan, die als sogenannte essentielle Aminosäure (andere  Aminosäuren stellt der Körper selbst her) zugeführt werden muss.  L-Tryptophan ist die Vorstufe zu Serotonien, einem Gehirn-Botenstoff,  der Entspannung vermittelt und keine Hungergefühle aufkommen lässt.

Jeder, der einmal gefastet hat, wird die verbesserte Aufnahme- und  Gedächtnisleistung feststellen. Dies kommt durch die Reinigung der sog.  Grundsubstanz der Zellen zustande. Diese Grundsubstanz der Zellen  besteht ausx einem wässrigen Informationsmedium, aus dem Abfall  ausgeschleust und neue Nährstoffe aufgenommen werden. Durch  Toxinüberlastung nimmt dieses wässrige Informationsmedium eine fast  gallertartige Konsistenz an und ein Stoffaustausch im Sinne von  Reinigung und Nährstoffaufnahme ist damit kaum noch möglich. Die Folgen  sind Müdigkeit, Benommenheit, mangelnde Gedankenklarheit und  Konzentration.

Nach Anselm Grün beobachteten die alten Mönche, dass das viele Essen die geistige Wachheit des Menschen mindert.

So kann das Fasten durch Loslassen im weitesten Sinne zu einem  Neubeginn verhelfen. Dies bedeutet aber schließlich auch  Verhaltensänderungen in Bezug auf eingefahrene Ess- und  Lebensgewohnheiten.

Fassen wir zusammen: Eine Besserung von Beschwerden kann bei folgenden Erkrankungen durch das Fasten erreicht ereicht werden:

-Übergewicht
-Diabetes
-Bluthochdruck
-Depression
-Gelenk- und Rückenbeschwerden (Arthrose)
-Gelenkentzündungen (Arthritis)
-Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte
-Geschwulsterkrankungen
-und vielen andern mehr.

Während der Fastenwanderwoche ist eine ärztliche Betreuung und  Beratungselbstverständlich. Auch symptombezogene homöopathische Mittel  können dabei bei Bedarf zum Einsatz kommen.


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